Die GV 2025 findet in Basel statt und hat die Rheinhäfen zum Thema. Als kleine Einstimmung auf die GV möchte ich mit dieser Eisenbahngeschichte an eine Werkbahn erinnern.
Der Basler Hafen Kleinhüningen wird für den Umschlag von Waren genutzt die aus Deutschland, oder Holland per Schiff auf dem Rhein kommen. Er entstand in den 1920er Jahren mit einem ausgedehnten Eisenbahnnetz, das ab Basel Badisch Bahnhof bedient wird.
Im Jahr 1948 wurde ein Unternehmen namens SATRAM (Société Anonyme de TRAnsbordement et Manutention, der Name ist Französisch!) gegründet, um diese Tätigkeit zu übernehmen. Der Geschäftsbereich SATRAM- Huiles (Oele) nutzte eine Gleisanlage, die sich am Ufer des Rheins und in der Nähe der deutschen Grenze befand. Sie wurde für Tankwagen verwendet, die auf ihre Beladung mit Benzin und Öl warteten. Aufgrund des begrenzten Platzangebots wurden die üblichen Weichen am Ende einer solchen Gleisanlage durch eine Schiebebühne ersetzt, auf der die Rangierlokomotive stand.
SATRAM-Huiles kaufte einen kleinen Breuer-Traktor, um die Wagen zu rangieren, aber wahrscheinlich war er zu schwach, weshalb er um 1955 in eine etwas grössere Lokomotive umgebaut wurde. 1993 kaufte SATRAM von der Deutschen Bundesbahn einen gebrauchten Traktor Köf II (Nr. 323 803-7) aus dem Jahr 1960 und gab ihm die Nummer Tm 2/2 1. Er erfüllte die geforderten Leistungen gut, was 1996 zum Abbruch der ersten Lokomotive führte.
SATRAM (ohne Satram-Huiles) ist seit 1983 ein Teil von Rhenus, dem Konzern, der einen grossen Teil des Basler Hafens und dessen Bahnaktivitäten betreibt. Die Gleisanlage SATRAM-Huiles wurde 2016 stillgelegt und der Traktor Köf II an die Touristenbahn Agrivap im südfranzösischen Ambert 2017 verkauft.


Für Kommentare und Ergänzungen zu dieser Eisenbahngeschichte wenden Sie sich bitte an unseren Vizepräsidenten Edi Meier. Danke für Ihre Mithilfe.
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