Schwarze und weisse Kohle im Tal der grünen Fee
Unser Morgenprogramm begann in Neuchâtel mit dem Dampfzug der Dampfbahn Bern. Durch die wilde Areuse-Schlucht gelangten wir auf der Franco-Suisse Linie nach Travers, wo wir unsere Fahrt auf der RVT fortsetzten. In St-Sulpice hatten wir kurz die Möglichkeit, die Depotanlagen der VVT zu besichtigen. Eine eindrückliche Sammlung an Dampflokomotiven ist hier zur Besichtigung aufgestellt. Weiter ging es mit dem mustergültig restaurierten RVT ABDe 2/4 102 «Etincelante». Dieses Fahrzeug stammt aus dem Jahr 1945 und führte mit einem weiteren Exemplar die Elektrotraktion auf der RVT ein. Heute befindet sich es sich im Besitz des Vereins RVT-Historique, welcher das Fahrzeug in den letzten Jahren aufgearbeitet hat. Die Fahrt führte uns nun zurück nach Travers um anschliessend die restliche Linie der Franco-Suisse bis zur Grenze nach Les Verrières unter die Räder zu nehmen. Diese teilweise von der französischen PLM mitfinanzierte Linie wurde am 25. Juli 1860 eröffnet. Als internationale Transitlinie ist die Maximalsteigung auf 25 Promille festgelegt, was einerseits eine spektakuläre Linienführung mit einigen Kunstbauten erforderte, andererseits aber die Dörfer im Val-du-Travers nur ungenügend erschloss, weshalb 1883 die RVT gebaut wurde. Die Franco-Suisse Linie wurde von Anfang an doppelspurig trassiert, blieb jedoch bis heute nur einspurig ausgebaut. Die Linie führt heute ein Schattendasein und dient bis Travers nur noch der Erschliessung des Val-du-Travers. Der weitere Abschnitt bis Les Verrières wird täglich nur noch von zwei TGV Zugspaaren, sowie einem werktäglichen Güterzugspaar bedient. Ab Les Verrières fuhren wir zurück nach nach Fleurier, wo wir die L’Etincelante wieder verabschiedeten. An Bord lernten wir beim Apéro zudem die grüne Fee kennen. In Fleurier konnten wir die Depotanlagen der RVT besichtigen, bevor es zum Start des Nachmittagsprogramms wieder mit dem Dampfzug weiter nach La Presta in die Asphaltminen ging. Vor der Einfahrt unter Tage stärkten wir uns mit der Hausspezialität: in Asphalt gekochter Beinschinken mit Kartoffelgratin. Unter kundiger Führung besichtigten wir danach einen Teil der Mine. Mit dem Ende der Führung endet auch unsere Exkursion ins Tal der grünen Fee. Doch Halt – einige unentwegte hatten in Travers noch nicht genug und wollten ein sich dort befindliches Schneefege-Fahrzeug besichtigen. Leider schlug aber Kollege Murhpy wieder einmal zu: Bei der Besichtigung vor Ort vor einem Monat war das seit Jahren am gleichen Ort stehende Gefährt noch da – wohl infolge des Umbaus des Bahnhofes Travers wurde es innerhalb des letzten Monates abtransportiert 🙁 Als Kompensation gabs dann für dieses unverwüstliche Grüppchen dann überraschenderweise noch eine ad-hoc geplante Extrafahrt ab Travers mit dem RVT-Historique Tem» 292 zurück nach Neuchâtel, womit doch noch ein versöhnlicher Abschluss gesetzt werden konnte.
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