AB ABe 4/4 40 mit Fotozügen

Diese Eisenbahngeschichte widme ich Hans Hug, der in den letzten Tagen verstorben ist. Hans Hug war sein Leben lang intensiv mit der Eisenbahn verbunden und hat vielfältige Spuren hinterlassen.
Ich selber stand mit ihm in regem Kontakt als er Redaktor bei der Zeitschrift Eisenbahn Amateur und verantwortlich für die Rubrik NiK (Neues in Kürze) war. Ich gehörte damals zu den eifrigsten Fotolieferanten.
Rund 10 Tage vor Ostern 1982 erhielt ich von der Zeitschrift Eisenbahn Kurier, der ich auf Zuruf hin ebenfalls Fotos lieferte, einen verzweifelten Telefonanruf. Man habe für Ostern eine Schweizer Reise ausgeschrieben mit sehr vielen Anmeldungen und nun sei die Reise geplatzt. Ob ich so kurzfristig noch eine zweitägige Fotofahrt organisieren könne. Eigentlich eine „Mission impossible“, speziell wenn man auch noch mit Grippe im Bett liegt…
Teil 1 hat mein Hausarzt Rainer Siegenthaler gelöst, der in SGEG Kreisen bestens bekannt ist als Organisator etlicher Exkursionen. Er meinte, mit diesen Medikamenten schiesse er zwar mit Kanonen auf Spatzen, aber dafür sei ich in einer Woche garantiert wieder fit.
Für Teil 2 kommt nun Hans Hug ins Spiel. Meine geistige Suche nach möglichen Zielen verdichtete sich rasch ins Appenzeller Land. Da kannte ich viele Fotopunkte und musste nicht gross vorab rekognoszieren. Und noch wichtiger: der Chef ZfW (Zugförderung und Werkstätten) der Appenzeller Bahn hiess Hans Hug…
Hans Hug reagierte unglaublich rasch und unkompliziert, so dass ich dem Eisenbahn Kurier schon bald ein tolles Programm präsentieren konnte, das auf helle Begeisterung stiess. Da sich so kurzfristig kein Personal aufbieten liess, hiess der Lokführer auf den meisten Fahrten – wen wundert’s – Hans Hug…
In einem ersten Teil möchte ich ein paar Fotos von den Fahrten auf der AB vom Ostersamstag 10. April 1982 zeigen. Der zweite Teil vom Ostersonntag auf der SGA folgt später in einer anderen Geschichte.

Der Extrazug mit den ABe 4/4 40 + Bi 5 + BDi 29 erreicht Waldstatt und posiert vor typischen Häusern. Leider ist das Wetter sehr wechselhaft, wie im April üblich. 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Der ABe 4/4 40 + Bi 5 + BDi 29 stellt eine typische Komposition nach wie sie 1982 häufig zu sehen war, allerdings nicht mit einem Bi, sondern einem Einheitswagen B. In der Hochebene bei Gonten gibt es noch Schneereste und in den Hügeln im Hintergrund hängen noch Nebelschwaden. 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
In der kleinen Haltestelle Steinegg mit der hübschen Kapelle und den typischen Appenzeller Häusern mit dem quer liegenden Wirtschaftsteil im Hintergrund standen zufälligerweise vier abholbereite Milchkannen was die Szene perfekt ergänzte. Der ABe 4/4 40 + Bi 5 + BDi 29 hält in Steinegg am 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Vermutlich ein Föhnstoss riss den Himmel in Wasserauen auf und liess den Schnee in der Sonne glänzen. Der Föhn kann hier heftig stürmen und hat schon Züge umgeblasen, leider auch einmal einen schön restaurierten Nostalgiewagen. Rechts die Ebenalp auf die eine Seilbahn führt mit der Wildkirchli Höhli und dem berühmten Berggasthaus Äscher. Am Ende des Tales teils von Wolken verdeckt: der höchste Appenzeller Gipfel, der Säntis, auf den als Projekt diese Bahnlinie führen sollte… Der Triebwagen hat im Endbahnhof Wasserauen den Zug umfahren, so dass die Formation nun lautet ABe 4/4 40 + BDi 29 + Bi 5 unterhalb Wasserauen am 10.04.1982
Foto: Edi Meier, Bülach
Wenn ich mich richtig erinnere, war es nach dem Mittagessen, als die Strecke nach Wasserauen ein zweites Mal unter die Räder genommen wurde. Der Zug vom Vormittag war nun mit dem Güterwagen Gck 152 ergänzt. ABe 4/4 40 + Bi 5 + BDi 29 + Gck 152 unterhalb Wasserauen wo noch Holzmasten standen.10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Erneut hat der Triebwagen den Zug umfahren, so dass der Güterwagen auf der Rückfahrt gleich hinter dem Triebwagen eingereiht war. Der ABe 4/4 40 + Gck 152 + BDi 29 + Bi 5 posiert vor der stattlichen Kirche von Schwende. 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
In Appenzell blieben die Personenwagen stehen und stattdessen wurden an den ABe 4/4 40 fünf Schmalspur Güterwagen angehängt. Der Zug mit dem ABe 4/4 40 + Gck 152 + Ek 301 + Gck 154 + 159 + Gk 162 posiert in der Einfahrkurve unterhalb Gontenbad.
10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Der ABe 4/4 40 + Gck 152 + Ek 301 + Gck 154 + 159 + Gk 162 hat soeben die Station Gonten verlassen. Gut sichtbar die Kirche und ein paar typische Häuser. Gonten 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Nach dem Umfahrmanöver in Jakobsbad fuhr der gleiche Güterzug in umgekehrter Formation wieder zurück nach Appenzell. Diese Aufnahme entstand unterhalb Gontenbad im Abstieg Richtung Appenzell. ABe 4/4 40 + Gk 162 + Gck 159 + 154 + Ek 301 + Gck 152 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Wenige Meter tiefer nochmals der gleiche Zug nun aufgenommen in der Innenkurve. ABe 4/4 40 + Gk 162 + Gck 159 + 154 + Ek 301 + Gck 152 ob Appenzell. Der Schnee ist erst kurz zuvor geschmolzen und die Wiesen noch mehr braun als grün und der Himmel grau, was manche Eisenbahnfotografen vom Fotografieren abhält… 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Und weils so schön ist gleich nochmals der gleiche Zug ABe 4/4 40 + Gk 162 + Gck 159 + 154 + Ek 301 + Gck 152 ob Appenzell. 1982 waren solche schönen Schmalspur Güterzüge auf den Appenzeller Bahnen kaum mehr zu sehen. Normalerweise waren Normalspurgüterwagen auf Rollböcken unterwegs. 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach
Als Abschluss wurden in Appenzell beide Züge vereint: ABe 4/4 40 + BDi 29 + Bi 5 + Gck 152 + Ek 301 + Gck 154 + 159 + Gk 162 ob Appenzell mit Blick zurück auf die Kantonshauptstadt. Nun konnte der damals schon betagte Triebwagen wieder einmal zeigen, was in ihm steckt… 10.04.1982 Foto: Edi Meier, Bülach

Für Kommentare und Ergänzungen zu dieser Eisenbahngeschichte wenden Sie sich bitte an unseren Vizepräsidenten Edi Meier. Danke für Ihre Mithilfe.

 

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