29.08.2020:

S-Bahnhof und Dampflokschmiede Uster

Die Corona-Pandemie hat auch unser Jahresprogramm tüchtig durcheinander gewirbelt. Wir nutzen die Möglichkeit von Kleinveranstaltungen und bieten mit den Vereinen SGTI und DVZO ein kurzfristiges Sommerangebot, zu dem wir Sie gerne einladen. Drittes Thema der Kurzprogramme ist die historische Lokremise und der Bahnhof Uster als Ausgangspunkt des Industriepfades Zürcher Oberland. Veranstalter ist dieses Mal unser neuer Kooperationspartner, der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO).

In den historischen Bahngebäuden wird heute wieder geschraubt, geschweisst und gehämmert. Im grossen Kreisschuppen ist die Dampflokschmiede des DVZO mit einer umfangreichen Werkstatt eingezogen und unterzieht die betagten Lokomotiven der regelmässigen Revisionen. In der Wagenwerkstätte in der kleinen Remise werden die historischen Personen- und Güterwagen aufwändig restauriert und teilweise komplett neu aufgebaut. So finden sich an vielen Tagen ehrenamtliche, zumeist pensionierte Mitarbeiter ein, die mit Fleiss und Engagement das nostalgische Rollmaterial in Schuss halten. Einziger Wermutstropfen für den Verein ist die mittlerweile schlechte Erreichbarkeit des Depots für die langsamen Dampfloks. Die lange Einspurstrecke von Aathal nach Uster verhindern während des Normalbetriebs das Fahren von Zügen unter 60 km/h. Überfuhren müssen deshalb stets in der nächtlichen Betriebspause stattfinden.

Der Bahnhof Uster wurde von der Glatthalbahn als provisorischer Endbahnhof 1855 eröffnet. Das klassizistische Aufnahmegebäude ersetzte bereits 1856 das Provisorium und besitzt einen doppelstöckigen, fünfachsigen Mittelteil mit beidseitigen Risaliten. Der moderne Güterschuppen mit den darüber liegenden Wohnungen wurde 1984 vom SBB-Hausarchitekten Max Vogt erbaut. Die Remise besteht aus zwei Teilen. Lokremise 1 ist als Rechteckschuppen mit zwei Gleisen ausgeführt, die Remise 2 als Rundschuppen mit fünf Gleisen und über eine Kreissegment-Drehscheibe erschlossen. Es ist die älteste, weitgehend in den Originalzustand zurückversetzte, Depotanlage der Schweiz. Die Lokremise ist im Besitz des Kantons Zürich und wird unter anderem vom Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland für die Revisionen ihres Rollmaterials genutzt. Das Ensemble steht seit 1985 als Kulturgut von nationaler Bedeutung unter Denkmalschutz.

Unter kundiger Führung von Werkstättenleiter Gert Nattefort des DVZO und Eisenbahnhistoriker Werner Hardmeier der SGEG erfahren wir, was es alles zum Unterhalt von historischem Rollmaterial braucht und wie sich die Bahnhofsanlage vom Privatbahn-Haltepunkt zum leistungsfähigen S-Bahnhof entwickelte.

Hier finden Sie das Detailprogramm.

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